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1988
1993 |
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Trotz Marktführerschaft verstand es Commodore nicht das Potenzial des Amiga konsequent weiterzuentwickeln.
Anfang 1992 präsentierte Commodore mit dem Amiga 600 das kompakteste Amiga-Modell und löste damit den erst wenige Monate zuvor vorgestellten Amiga 500 Plus ab. Die einzigen Neuerungen dieser beiden Modelle gegenüber dem Amiga 500 bestanden in der, vom Amiga 3000 übernommenen, Betriebssystemversion 2.0 sowie dessen geringfügig erweiterten ECS-Chipsatzes und der Vergrößerung des Arbeitsspeichers auf 1 MB. Einen Mehrwert bot der Amiga 600 lediglich für Commodore anstatt für den Kunden. Zur Reduzierung der Herstellungskosten waren alle Bauteile in SMD-Fertigungstechnik fest auf der Platine verlötet, wodurch dass bestehende Angebot an internen Hardwareerweiterungen für den Amiga 500 nicht mehr genutzt werden konnte. Auch die neue Betriebssystemversion wies Inkompatibilitäten insbesondere zu älteren Spielen auf. Das von Commodore mit dem Amiga 600 angepeilte Einstiegsmarktsegment unterhalb des Amiga 500 existierte nicht, so dass der Markterfolg des Modells gering blieb. In Deutschland wurden 195000 Amiga 600 verkauft. Ebeso wie der später erschienene Amiga 1200 besaß der Amiga 600 eine PCMCIA-Schnittstelle sowie einen IDE-Controller zum Anschluss einer internen 2,5"-Festplatte. Mit eingebauter Festplatte war die Variante Amiga 600HD erhältlich.
Erst sieben Jahre nach dem Amiga 1000 stellte Commodore ende 1992 mit dem Amiga 4000 und dem Amiga 1200 zwei grundlengend
überarbeitete Amiga-Modelle vor. Während der Amiga 4000 als High-End-Modell den Amiga 3000 ablöste, erwies
sich der Amiga 1200 als gelungener Nachfolger für den Amiga 500. In Deutschland wurden 95000 Amiga 1200 verkauft. Der Amiga 1200 erschien ein bis zwei Jahre zu spät. Zwar konnte er dank seiner verbesserten Grafikfähigkeiten mit 256 Farben in dieser Hinsicht nochmals zu den, inzwischen führenden, IBM-kompatiblen PCs aufschliessen, der Rückstand in Sachen Rechenleistung und Speicherplatz war jedoch bereits zu gross. Der mit 14 MHz getaktete 68EC020 32-Bit-Prozessor des Amiga 1200 erreichte etwa
die dreifache Geschwindigkeit eines Amiga 500. Die inzwischen erschwinglich gewordenen 486er mit 33, 50 oder
66 MHz übertrumpften diesen Faktor jedoch schon um mehrere Vielfache. Den 2 MB Arbeitsspeicher des Amiga 1200 standen inzwischen bereits 4 oder 8 MB in 486er-PCs gegenüber. So erschien zwar noch eine beträchtliche
Anzahl von Spielen, welche die erweiterten Grafikfähigkeiten des AGA-Chipsatzes des Amiga 1200 nutzten, die
Entwicklung neuer Titel spielte sich inzwischen allerdings auf dem PC als bevorzugte Spielplattform ab. Commodore
hatte mit der Weiterentwicklung des Amiga zu lange gezögert und durch eine vollkommen verfehlte Marktstrategie
die seit dem C64 bestehende Marktführerschaft verspielt. Im April 1994 ging Commodore in Konkurs und damit
die Ära der Heimcomputer als Spielplattform zu Ende. Geschätzt wurden weltweit ca. 6 Millionen Amigas verkauft.
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- Amiga 1200 AGA-Grafik 640*512 Pixel mit 262144 aus 16777216 Farben
Computerspiele MS-DOS-PC
Der IBM-PC spielte in den 1980er Jahren als Spielplattform keine nennenswerte Rolle. Die ersten Generationen
in Gestalt der PC- und XT-Modelle verfügten zwar über geringfügig höhere nominale Rechenleistung sowie etwas
mehr Arbeitsspeicher als die meisten Heimcomputer dieser Zeit, waren diesen aber hinsichtlich Grafik- und Sound-
Fähigkeiten hoffnungslos unterlegen. Mit der zunehmenden Verbreitung von PC-AT-Modellen mit 32-Bit 80386- und
80486-Prozessoren verschob sich das Kräfteverhältnis ab 1992 nachhaltig zu Gunsten des PCs. Mit Taktfrequenzen
von inzwischen bis zu 66 MHz und 8 MB Arbeitsspeicher lies ein 486er selbst Amigas mit 68030-Turbokarten weit
hinter sich. Die VGA-Grafikkarten erlaubten mit 256 Farben eine größere Farbvielfalt und nicht zuletzt die in jedem
PC standardmässig vorhandene Festplatte bot mit bis zu 200 MB signifikant mehr Speicherplatz als die 880 KB-Disketten eines Amigas, so dass eine immer größer werdende Anzahl von Spielen nur noch für den PC erschien.
Es wurden grafisch detailliertere Simulationen, komplexere Strategiespiele und First-Person-Shooter möglich.
Ein typischer 486er-Spiele-PC dieser Ära verfügte über eine 1 MB Tseng Labs ET4000-SVGA-Grafikkarte
sowie eine Creative Labs Sound Blaster 2.0-, Sound Blaster Pro- oder Sound Blaster 16-Soundkarte.
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- VGA-Grafik 320*200 Pixel mit 256 aus 262144 Farben
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- VGA-Grafik 320*200 Pixel mit 256 aus 262144 Farben
Während Heimcomputer als ganzheitliches Gerät im Mittelpunkt der Wahrnehmung und Vermarktung standen, trat in der MS-DOS-Spiele-Ära der Prozessor in den Vordergrund. PCs dieser Ära wurden anhand von CPU und Taktfrequenz als z.B. einfach als "486er" mit 33 MHz klassifiziert. Auf der CeBIT 1993 stellte Intel den Pentium als Nachfolger des 80486 vor. Die superskalare-Architektur mit zwei 5-stufigen Integer-Pipelines, der auf 64 Bit verbreiterte externe Datenbus, ein auf 16 KB verdoppelter, getrennter Befehls- und Daten-Cache-Speicher sowie eine verbesserte dynamische Sprungvorhersage erreichten eine signifikante Geschwindigkeitssteigerung. Mittels der, bereits mit dem 80486DX2 eingeführten, vom Bustakt entkoppelten Vervielfachung des Prozessortakts, erreichte die zur CeBIT 1994 erschienene, zweite Pentium-Revision P54C eine Taktfrequenz von 100 MHz. Ab 1995 wurden Pentium-PCs als Spiele-PCs erschwinglich und ermöglichten auch schnellen Simulationen die Nutzung des SVGA-Bildschirmmodus von 640*400 Pixel bei 256 Farben. Ein typischer Pentium-PC verfügte über 16, 32 oder 64 MB Arbeitsspeicher und eine 1 bis 3 GB große Festplatte. Herausragende Grafikkarten dieser Zeit waren die Matrox Millenium und Mystique sowie die Elsa Winner-Reihe mit 2 bis 8 MB Grafikspeicher. 1996 erreichten Pentium-PCs Taktfrequenzen von 200 MHz. Mit der dritten, 1997 eingeführten Pentium-Revision P55C konnte mittels des auf 32 KB verdoppelten, 4-fach assoziativen Cache-Speichers, auf 6 Stufen verlängerter Integer-Pipelines sowie einer vom Pentium Pro übernommenen, verbesserten Sprungvorhersageeinheit nochmals ein Geschwindigkeitszuwachs erzielt werden. Die speziell für Spiele und Multimedia-Anwendungen gedachte Befehlssatzerweiterung MMX blieb von MS-DOS-Spielen dagegen weitgehend ungenutzt. Neu erscheinende PC-Spiele setzten nun zunehmend auf Windows als Plattform auf, womit die Ära der MS-DOS-Spiele zu Ende ging.
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- SVGA-Grafik 640*400 Pixel mit 256 aus 262144 Farben
Während unter den gegebenen, feststehenden Hardwarevoraussetzungen der Heimcomputer eine unüberschaubare,
kreative Vielfalt an unterschiedlichsten Computerspielideen entstand, konsolidierte sich der Spielemarkt auf dem
PC auf ein immer kleiner werdendes Spektrum in Gestalt von Strategiespielen und Simulationen. Innovationen beschränken sich heute nahezu ausschließlich auf kontinuierliche Steigerung von Rechen- und Grafikleistung der
wenigen verbliebenen Spielkonzepte auf der Hardwareseite. Die vielfältige Softwarewelt der Computerspiele der
1980er Jahre ist aus dem Computeralltag verschwunden und existiert heute nur noch in der Welt der Emulatoren.
Wird fortgesetzt...
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